Werner Ignaz Jans
*1941 in Winterthur, †2022 in Riet
Frühe Kindheit in den letzten Kriegsjahren und der Nachkriegszeit in der Nähe von Ulm. Ab 1951 in Winterthur. Die künstlerische Ausbildung begann 1957 am Vorkurs der Kunstgewerbeschule bei Ernst Gubler. Es war eine gründliche Einführung ins Handwerk des Sehens und des Zeichnens. Lehre zum Grafiker nach zwei Jahren aufgegeben. Von 1961 bis 1965 an der Kunstakademie Düsseldorf, Bildhauerklasse Prof. Manfred Sieler. Seither selbständig. Zudem bis 1991 Lehrer an der Schule für Gestaltung Zürich. Bis etwa 1980 Auseinandersetzung mit organischen Formen. Stein, Holz, Bronze. Seither Bearbeitung der Themen Mensch, Tier und Raum. Realisierung fast ausschliesslich mit dem Material Holz, oft bemalt. Pendler zwischen Expressivität und Realismus, ganz nach innerer Verfassung. Grössere Einzelausstellungen: 1985 Galerie Walche, Zürich; 1986 Kunsthalle Waaghaus, Winterthur; ab 1988 Vertretung durch den Kunstkeller Bern mit Irma Städtler; 1994 Kunsthalle Prisma, Arbon; 2005 Kunstmuseum Winterthur; ab 1997 Vertretung durch Galerie Adrian Bleisch, Arbon, sowie Irma Städtler; 2015 Kunsträume Oxyd, Winterthur.
In den «Salon der Gegenwart» holte mich der verstorbene Maler Bendicht Fivian erstmals für die Ausstellung im Salzhaus Brugg. Bendicht war der Meinung, eine gegenständliche bildhauerische Position sei wichtig inmitten der Malerei. Ich sehe mich als so etwas wie einen «Durchlauferhitzer ». Stets nehme ich Eindrücke auf, lebe mein Leben. Irgendwann werden diese Eindrücke zu Gestalten, drängen an die Oberfläche und wollen realisiert werden. Ich mache dies vor allem mit den Mitteln der Skulptur, die da sind: Geometrie, Statik, Massen – und durch das Atmen der Volumen. Im «Salon der Gegenwart» treffen nun malerische Positionen auf die bildhauerischen. Ich hoffe, es findet ein Austausch zwischen den Werken statt. Da ich in der Gegenwart lebe, ist meine Arbeit auch gegenwärtig und damit zeitgemäss. Aktuell ist stets das, was berührt – und sei es dreitausend Jahre alt.
Werner Ignaz Jans, Januar 2021
«Bin so etwas wie ein Durchlauferhitzer, nehme Eindrücke auf, lebe mein Leben, irgendwann drängen sie an die Oberfläche, die Gestalten, und wollen realisiert werden mit den Mitteln der Skulptur, die da sind: Statik, Geometrie, Rhythmus, Masse und Atmung der Volumen. Aktuell ist, was berührt, und sei es auch dreissigtausend Jahre alt. Für mich ist Zeichnen das Mittel, um mir Rechenschaft zu geben über das Sichtbare, oder auch ein Mittel, um die oft flüchtigen inneren Bilder festzuhalten. Dabei kann auch eins aus dem anderen entstehen, und das Zeichnen wird zum Fabulieren und Denken mit dem Bleistift oder der Kohle. Holzschnitte oder Kaltnadelradierungen sind Umsetzungen des Zeichnerischen.»
Werner Ignaz Jans, 2022
sikart.ch > Jans, Ignaz Werner
Ausstellungen:
Kunsthaus Elsau 2022
Kammgarn West 2021
Salzhaus Brugg 2016