Maria Pomiansky
*1971 in Moskau, lebt und arbeitet in Zürich
«Seit 2016 befasse ich mich in meinen zeichnerischen Protokollen intensiv mit Arbeitswelten, zum Beispiel porträtiere ich Künstlerinnen und Künstler an ihrem Arbeitsort, im Atelier, in der Kunstszene. Im September 2021 wurde ich für dieses kontinuierliche Werk mit einem Swiss Art Award ausgezeichnet. Die Protokolle sind eine Serie von Zeichnungen, in denen ich Veranstaltungen, Vernissagen, Diskussionen, Performances zeichnerisch dokumentiere. Die Zeichnungen fertige ich im Moment und am Ort des Geschehens in schnellem Strich mit Filzstift auf Papier. Gezeichnete Protokolle präsentieren sich anders als etwa die Fotografie oder die Videodokumentation. Die Wiedergabe des Beobachtens ist langsamer, es braucht viel mehr Zeit, wobei man schnelle Entscheidungen treffen muss, um die Quintessenz der Situation zu erfassen. 2017 war ich Teilnehmerin an einem Austauschprojekt zwischen ZHdK und dem Institut NCCR Molecular Systems Engineering der Universität Basel. Ich beobachtete und porträtierte eine Forschungsgruppe während ihrer Tätigkeit live an ihrem Arbeitsplatz im Labor. Es entstanden zahlreiche Zeichnungen auf Papier, sowie grossformatige Bilder in Öl auf Leinwand.»